Proaktive Innenentwicklung

Pressemitteilung Seminar 02/2011

Proaktive Innenentwicklung - Chance für attraktive, lebenswerte und wettbewerbsfähige Kommunen

Am 23.02.2011 fand im Rathaus Baden-Baden das Seminar 2/2011 "Proaktive Innenentwicklung: Chance für attraktive, lebenswerte und wettbewerbsfähige Kommunen" des fortbildungsverbundes boden und altlasten Baden-Württemberg mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Natur und Verkehr sowie der Architektenkammer Baden-Württemberg statt.

Die beiden Seminarleiter Dr. Volker Schrenk (CDM Consult GmbH) und Dr. Bernd Fahle (fsp. Stadtplanung) konnten zu dieser Veranstaltung rund 50 Teilnehmer begrüßen. In ihrer Einführung stellten Sie dar, dass infolge des sozio-demographischen Wandels und der abnehmenden Bevölkerungszahl in Deutschland der Wettbewerb zwischen den Kommunen um Einwohner und Arbeitsplätze härter wird. Eine "Proaktive Innenentwicklung" meint vor diesem Hintergrund, sich vorausschauend den zukünftigen Herausforderungen zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensqualität in Städten und Gemeinden zu stellen.

Die Kommunen werden sich dabei zunehmend aktiver um die Themen Innenentwicklung, Flächenrecycling, städtebauliche Projektentwicklung und Standortmarketing kümmern müssen, um wettbewerbsfähig und attraktiv zu bleiben. Ihre zukünftige Tätigkeit könnte der eines unternehmerisch und privatwirtschaftlich handelnden Projektentwicklers vergleichbar sein. Dass diese Strategien einer proaktiven Innenentwicklung bereits heute in Kommunen erfolgreich umgesetzt werden, zeigten die Beiträge der Referenten.

Herr Stefan Gloger vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr stellte die Aktivitäten des Landes Baden-Württemberg im Bereich "Flächen gewinnen" vor. Nicht zuletzt durch das gleichnamige Förderprogramm konnten zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Innenentwicklung angestoßen werden, die sich in einer statistisch landesweit sinkenden Flächeninanspruchnahme wider spiegeln. Die Möglichkeiten einer kommunalen Projektentwicklungsgesellschaft zeigte Herr Christian Bried von der Projektentwicklungsgesellschaft (PEG) in Ulm auf. Er machte auch deutlich, dass die PEG nicht in Konkurrenz zu privaten Entwicklern treten dürfe.

Kommunale Managementstrukturen in der öffentlichen Verwaltung erläuterte der Bürgermeister der Stadt Neuenburg am Rhein Herr Joachim Schuster. Eine schlanke Verwaltung und die projektbezogene Einbindung von privaten Dienstleistern eröffnen Neuenburg am Rhein die Möglichkeiten einer effizienten und zielorientierten Bearbeitung von Innenentwicklungsprojekten. Frau Stefanie Burg (fsp. Stadtplanung) stellte das Bundes-/Landes-Förderprogramm "Aktive Zentren" vor, das in Baden-Württemberg bisher noch nicht ausdrücklich umgesetzt wird, und zu dem es z.B. im Saarland, in Nordrhein-Westfahlen und in Bayern bereits eine Reihe erfolgreicher Projektbeispiele gibt. Interessant bei diesem Programm ist die Einrichtung eines Verfügungsfonds, mit dem in der Kommune kleinere (auch nicht-investive) Sofortmaßnahmen zur Stärkung und Belebung der Zentren finanziert werden können.

Dass der Bau von Reihenhäusern auch auf ehemaligen, kontaminierten Industriestandorten im Innenbereich von Städten möglich ist, zeigte der Beitrag von Matthias Tintelnot (CDM Consult GmbH) und Achim Behn (Deutsche Reihenhaus AG). Obwohl ehemalige Industriegebäude rückgebaut und Altlasten saniert werden mussten, konnten beim präsentierten Beispiel die errichteten Reihenhäuser zu einem sehr attraktiven Preis am Markt angeboten werden. So konnte der Standort schnell vermarktet und durch den Zuzug von Familien der gesamte Stadtteil verjüngt werden. Der Erste Bürgermeister der Stadt Baden-Baden, Werner Hirth, stellte die Konversionsmaßnahme Cité Baden-Baden vor. Nach dem Abzug der französischen Streitkräfte in Baden-Baden hat die Stadt die Flächen zum größten Teil erworben und über ihre Entwicklungsgesellschaft Cité zu einem neuen Quartier für Wohnen und Arbeiten entwickelt.

Frau Ingrid Stoll-Haderer vom Stadtplanungsamt Aalen machte in ihrem Beitrag "Mut zur (Bau-)Lücke - Kommunikationsstrategie für ein nachhaltiges Flächenmanagement" deutlich, dass im Hinblick auf Innenentwicklung häufig noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist, um die politischen Entscheidungsträger von den Vorteilen zu überzeugen. Abschließend stellte Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn eine Quartiersentwicklung in Lahr vor, bei der es gelungen ist, ein durchaus als sozialer Brennpunkt zu bezeichnendes Quartier durch Gebäuderückbau, Neubebauung und Durchgrünung attraktiv umzugestalten, und trotzdem günstige Wohnungsmieten zu realisieren.Die Veranstaltung hat gezeigt, dass es bereits viele gute Ansätze gibt, wie heute bereits proaktive Innenentwicklung realisiert wird.

Weitergehende Informationen zu diesem Thema sind bei den Seminarleitern Dr. Volker Schrenk (CDM Consult GmbH, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Dr. Bernd Fahle (fsp. Stadtplanung, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) erhältlich.

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