Seminar 10/2017
Zukunftsthemen in Boden-, Grundwasser- und Altlastensanierung *
Seminardaten
Termin
5. Oktober 2017
Ort
Landratsamt Alb-Donau-Kreis
Großer Sitzungsssaal
Schillerstr. 30
89077 Ulm
Lehrgangsleitung
Prof. Dr. Christian Zwiener
Universität Tübingen
Zielgruppe
Fachleute aus Behörden und Ingenieurbüros, die sich für das Umwelt-Monitoring mit chemisch-analytischen, hydrogeologischen und mikrobiologischen Methoden interessieren.
Flyer (pdf-Datei)
Anmeldung
Motivation
Für die Untersuchung, Beurteilung und Bearbeitung von Altlasten wurden in den letzten Jahren eine ganze Reihe von neuen Methoden in den Bereichen der chemischen und der mikrobiologischen Analytik sowie der hydrogeologischen Erkundung entwickelt. Dies betrifft die Anwendung von hochentwickelter Massenspektrometrie für ein umfassendes Schadstoff-Screening (Non-Target-Screening) und die Nutzung von Metaboliten und stabilen Isotopen zum Nachweis von Abbauprozessen in der Umwelt. Molekularbiologische Methoden ermöglichen die Identifizierung und Quantifizierung des Schadstoffabbaupotentials in Grundwasser und Böden, unabhängig von der Kultivierbarkeit der Mikroorganismen. Aktuell wird im Zusammenhang mit poly- und perfluorierten Verbindungen mit dem Parameter EOF die Messung von summarischen Parametern neu belebt. Summarische Parameter erweisen sich besonders bei komplexen Mischungen als aussagekräftige Parameter zur Beurteilung der Gesamtbelastung. Neue Möglichkeiten der Untergrunderkundung ergeben sich vor allem in der Kombination von hydrogeologischen Methoden mit nachweisstarken chemischen Analyseverfahren. Eine breite Datenbasis ist für die Reduzierung der Unsicherheiten bei der Transportmodellierung unerlässlich. Die neuen Regeln für mineralische Abfälle und Bodenschutz werden im Rahmen der Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz diskutiert. Ziel der Fortbildungsveranstaltung ist es, einen Überblick über neuartige Methoden und Herangehensweisen sowie mögliche Lösungsansätze zu geben (ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben). Sie beinhaltet sowohl Beiträge von Universitäten und Forschungseinrichtungen als auch von Praktikern und soll nicht zuletzt dazu dienen, die Lücke zwischen Forschung und Praxis zu verkleinern.
Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Spektrum von Fachleuten aus Behörden und Ingenieurbüros, die sich für das Umwelt-Monitoring mit chemisch-analytischen, hydrogeologischen und mikrobiologischen Methoden interessieren. Die Zeit zur ausgiebigen Diskussion der Themen ist eingeplant.
Programmänderungen vorbehalten
PROGRAMM
9:00 | Begrüßung Prof. Dr. Christian Zwiener, Universität Tübingen |
9:15 |
Non Target Screening mit LC-HRMS - neue Möglichkeiten in der Erkundung von Grundwasserkontaminationen |
10:00 | Schadstoff-Screening von Bioabfällen - NTS und Datenauswertung Prof. Dr. Christian Zwiener, Universität Tübingen |
10:45 |
Kaffeepause |
11:15 |
An der Schnittstelle zwischen angewandter Forschung - Gesetzgebung - Wirtschaft: Fachlicher Hintergrund der Mantelverordnung des Bundes zur Neuregelung von Recycling, Boden und Grundwasserschutz |
12:00 | Mittagspause |
13:30 |
Beurteilung des biologischen in-situ Abbaupotentials: Isotopenanalytik, Geochemie, Mikrobiologie in Grundwasserleitern |
14:15 | Molekularbiologische Methoden zur Identifizierung und Quantifizierung von mikrobiellen Schachstoffabbauern Saskia Rughöft, Dr. Sara Kleindienst, Universität Tübingen |
15:00 | Kaffeepause |
15:30 | EOF - ein fluorspezifischer Gruppenparameter für Böden und weiteren Feststoffproben Dr. Frank Thomas Lange, Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe |
16:10 |
Unsicherheit bei der Modellierung von Schadstofffahnen - welche Daten und Erkundungsmethoden brauchen wir? |
17:00 | Abschlussdiskussion |
17:10 | Ende der Veranstaltung |