Seminar 11 / 2019

Motivation

 

Bei Grundwasserverunreinigungen kann es im Rahmen der Sanierungsuntersuchung erforderlich sein, die künftige Entwicklung der Schadstofffahne im Grundwasser zu prognostizieren, um eine Entscheidung über den Sanierungsbedarf bzw. das Sanierungsziel zu treffen.
Neben der Quellstärke und der Schadstoffverlagerung ist häufig der natürliche Schadstoffabbau von Bedeutung für die räumliche Ausdehnung und zeitliche Entwicklung der Schadstofffahne. Bei der Bewertung dieser frachtreduzierenden Prozesse gewinnen quantitative, modellgestützte Aussagen und Prognosen zunehmend an Bedeutung.
Im Juli 2017 fand beim Fortbildungsverbund Boden und Altlasten erstmals eine Fachveranstaltung zu diesem Thema statt. Die Veranstaltung im Dezember 2019 gibt einen aktuellen Überblick über die Strategien und die verfügbaren modellgestützten Werkzeuge. Die Einsatzmöglichkeiten der vorgestellten Methoden werden anhand von Fallbeispielen aufgezeigt.
Ein weiterer Fokus liegt auf den Anforderungen an die Qualität numerischer Grundwassermodelle einschließlich ihrer Nachvollziehbarkeit und Dokumentation. 
Schließlich berichten ein Rechtsanwalt, ein Behördenvertreter und ein Sanierungspflichtiger über ihre Erfahrungen und den Nutzen modellgestützter Prognosen im Umgang mit Grundwasserverunreinigungen. Damit soll zur Diskussion über den Stellenwert numerischer Modelle in der Praxis angeregt werden.
Die Fortbildungsveranstaltung richtet sich an Behördenvertreter, Gutachter, Sachverständige und Sanierungspflichtige. Grundlegende Kenntnisse der Altlastenbearbeitung
werden vorausgesetz.

 

Programmänderungen vorbehalten

  

Programm

09:30   Grußwort
Martin Wuttke, Erster Landesbeamter (Landkreis Böblingen)

09:35   Begrüßung und Einführung
Dr. Uli Schollenberger, BoSS Consult GmbH, Stuttgart  

09:40   Ziele, Anwendungsmöglichkeiten und -grenzen numerischer Grundwassermodelle
Prof. Dr. Randolf Rausch, Technische Hochschule, Darmstadt
und Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg  

10:10   Abbauprozesse im Grundwasser – Identifizierung, Bewertung und Quantifizierung
             Prof. Dr. Andreas Tiehm, Axel Müller, Technologiezentrum Wasser (TZW), Karlsruhe

10:40   Kaffeepause

11:10   Grundwassermodell – Fallbeispiel 1
             Dr. Matthias Loschko, BoSS Consult GmbH, Stuttgart

11:40   Grundwassermodell – Fallbeispiel 2
             Dr.-Ing. Wolfgang Schäfer, Wiesloch

12:10   Mittagspause

13:10   Grundwassermodell – Fallbeispiel 3
             Friederike Currle, Dr.-Ing. Philipp Leube, BoSS Consult GmbH, Stuttgart

13:40   Grundwassermodell – Fallbeispiel 4
             Dr. Andreas Klinke, EnviGeo, Sonthofen

14:10   Qualitätsanforderungen an ein numerisches Grundwassermodell einschließlich Nachvollziehbarkeit und Dokumentation
Dr. Ulrich Lang, Ingenieurgesellschaft Prof. Kobus & Partner GmbH, Stuttgart

14:40   Nutzen modellgestützter Prognosen bei  umweltrechtlichen Großschäden
             Dr. Ronald M. Roos, RSG Rechtsanwälte, Köln

15:10   Nutzen modellgestützter Prognosen aus Sicht eines Sanierungspflichtigen
             Stefan Eschbach, Robert Bosch GmbH, Stuttgart

15:40  Abschlussdiskussion