7/2015

Motivation

Böden entwickeln sich je nach Klima, Ausgangsgestein, Relief, Vegetation und Landnutzung sehr unterschiedlich. Ihre systematische Einordnung erfolgt hierzulande nach einem genetischen Ansatz, der sowohl boden- als auch substratbildende Prozesse berücksichtigt. Trotz des wachsenden Umfangs an Bodeninformationen sind feldbodenkundliche Arbeitsmethoden für das Verständnis der Böden und für angewandte Fragestellungen unverzichtbar.

An drei typischen Bodenprofilen des Buntsandstein-Schwarzwalds werden die Beschreibung und systematische Einstufung der Böden nach KA5 vermittelt. Neben der Ansprache der Horizonte und des Bodentyps steht die Schätzung von Bodenart, Grobbodenanteil, Humusgehalt und Lagerungsdichte im Mittelpunkt der Geländeübungen. Daraus abgeleitete physikalische und chemische Kennwerte sind Eingangsgrößen für viele Methoden der angewandten Bodenkunde, wie auch für die in Baden-Württemberg praktizierte Bewertung von Böden (Heft 23, LUBW 2010). Mit den geschätzten Merkmalen werden die Einzelfunktionen nach Heft 23 bestimmt und eine Gesamtbewertung vorgenommen. Erläuterungen zu den Bodengesellschaften und deren Rolle im Naturhaushalt runden den praktischen Teil ab.

Mit dem Fokus auf der Feldbodenkunde wendet sich das Seminar an einen breiten Personenkreis in Umwelt- und Bodenschutzbehörden, Ingenieur- und Planungsbüros sowie in Hochschulen, die sich die Bodenbeschreibung aneignen oder ihre Kenntnisse vertiefen oder auffrischen wollen. Die Geländeübungen werden in drei Gruppen durchgeführt. Vorkenntnisse werden bei der Gruppeneinteilung zu Beginn des Seminars berücksichtigt.

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