Seminar 7/2017

Motivation

 

Bei Grundwasserverunreinigungen kann es im Rahmen der Sanierungsuntersuchung erforderlich sein, die künftige Entwicklung der Schadstofffahne im Grundwasser zu prognostizieren, um eine Entscheidung über den Sanierungsbedarf und/oder das Sanierungsziel zu treffen.

Neben der Quellstärke und der Schadstoffverlagerung ist häufig der natürliche Schadstoffabbau durch mikrobiologische Prozesse von Bedeutung für die räumliche Ausdehnung und zeitliche Entwicklung der Schadstofffahne. Bei der Bewertung dieser frachtreduzierenden Prozesse gewinnen quantitative, modellgestützte Aussagen und Prognosen zunehmend an Bedeutung.

Die Fortbildungsveranstaltung gibt einen Überblick über die Strategien und die verfügbaren Werkzeuge zur Quantifizierung von Schadstofffrachten und –abbauprozessen im Grundwasser. Diese reichen von labortechnischen Versuchen über Felduntersuchungen bis hin zur numerischen Modellierung. Die Einsatzmöglichkeiten der vorgestellten Methoden werden anhand von Fallbeispielen aufgezeigt.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Bewertung der Zuverlässigkeit der Prognosen und dem Umgang mit Vorhersageunsicherheiten bei der numerischen Modellierung.

Schließlich berichten Sanierungspflichtige über ihre Erfahrungen und den Nutzen modellgestützter Prognosen im Umgang mit Grundwasserverunreinigungen. Damit soll zur Diskussion über den Stellenwert numerischer Modelle in der Praxis angeregt werden. Die Fortbildungsveranstaltung richtet sich an Behördenvertreter, Gutachter, Sachverständige und Sanierungspflichtige. Grundlegende Kenntnisse der Altlastenbearbeitung werden vorausgesetzt.

 

¹ geeignete Fortbilungsveranstaltung gemäß §8 der Verordnung über Sachverständige und Untersuchungsstellen für Bodenschutz und Altlasten (BodSchASUVO)

 

 

 

Programmänderungen vorbehalten

 PROGRAMM

09:30	Begrüßung Dr. Uli Schollenberger BoSS Consult GmbH, Stuttgart
09:40	Grundwassertransportmodelle - ein Buch mit sieben Siegeln? Prof. Dr. Randolf Rausch, Technische Hochschule Darmstadt und Hochschule für Forstwirtschaft, Rottenburg
10:10	Das Hydrogeologische Modell - konzeptionelle Modelle als Grundlage für numerische Modelle Prof. Dr. Wolfgang Ufrecht, Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz
10:40	Kaffeepause
11:10	Abbauprozesse im Grundwasser - Identifizierung, Bewertung und Quantifizierung Dr. Kathrin Schmidt, Technologiezentrum Wasser (TZW), Karlsruhe
11:40	Schadstofffahnen - Erkennen von Fahnen und Quantifizierung der Frachten mit Hilfe von Immissionspumpversuchen Dr. Adalbert Huss, HPC AG, Stuttgart
12:00	Feldmethoden zur Erfassung der Bodenstruktur Michael Weiß, Regierungspräsidium Freiburg, LGRB
12:10	Mittagspause
13:10	Transportmodellierung - Fallbeispiel 1 Dr. Ing. Wolfgang Schäfer, Wiesloch
13:40	Transportmodellierung - Fallbeispiel 2 Dr. Ing. Philipp Leube, Boss Consult GmbH, Stuttgart
14:10	Konforme Abbildungen für die Simulation der Schadstoffausbreitung Dr. Adalbert Huss, HPC AG, Stuttgart
14:40	Kaffeepause
15:10	Sensitivitästanalyse - Qualifizierung von Vorhersageunsicherheiten aufgrund von unsicheren Modelleingangsdaten Dr. Anneli Guthke, BoSS Consult GmbH, Stuttgart
15:40	Fragestellungen und Nutzen von modellgestützten Prognosen sowie Bewertungen aus Sicht eines Auftraggebers Christine Arnold, Andreas Schindler, Dr. Andreas Späte, Deutsche Bahn AG, Essen
16:00	Abschlussbesprechung
16:30	Ende der Veranstaltung