ONLINE-Seminar 7 / 2021
Zukunftsthemen in Boden-, Grundwasser- und
Altlastensanierung *
Seminardaten
Termin
Donnerstag, 2. Dezember 2021
Ort
Online-Seminar
Lehrgangsleitung
Prof. Dr. Christian Zwiener
Universität Tübingen
Zielgruppe
Fachleuten aus Behörden und Ingenieurbüros, die sich für das Umwelt-Monitoring mit chemisch-analytischen, biologischen und hydrogeologischen Methoden interessieren
Informationen (pdf-Datei)
Anmeldung
Motivation
Für die Untersuchung, Beurteilung und Bearbeitung von Umweltkontamination und Altlasten wurden in den letzten Jahren eine ganze Reihe von neuen Methoden in den Bereichen der chemischen und der biologischen Analytik sowie der hydrogeologischen Erkundung entwickelt. Dies betrifft die Anwendung von hochentwickelter Massenspektrometrie für ein umfassendes Schadstoff-Screening (Non-Target-Screening), die Identifizierung und Quantifizierung von Umweltprozessen mit Isotopenanalytik und molekularbiologischen Methoden und die Nutzung von Transformationsprodukten zum Nachweis von Abbauprozessen in der Umwelt. Zellbasierte Biotestverfahren sind für eine Reihe von Endpunkten verfügbar und ermöglichen in Kombination mit der chemischen Analytik eine Priorisierung von Proben und deren Inhaltsstoffen in Ansätzen der wirkungsbezogenen Analytik.
Aktuell sind neue Entwicklungen im Zusammenhang mit poly- und perfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) zu sehen. Herausforderungen liegen in der großen Stoffvielfalt der PFAS mit nahezu 5000 Einzelstoffen, deren weitverbreitete Anwendung und Persistenz in allen Umweltkompartimenten. Polyfluorierte Alkylsubstanzen in Böden sind aber auch durch ein hohes Potential zur Bildung mobiler, perfluorierter PFAS und damit der Gefährdung von Grundwasser charakterisiert. Neue Ansätze zur Beurteilung der Gesamtbelastung sind über summarische Parameter wie dem TOP-Assay (oxidierbare Präkursoren) und dem EOF (extrahierbares organisch gebundenes Fluor), aber auch über die Kernresonanzspektroskopie (NMR) über 19F zugänglich.
Neue Möglichkeiten der Untergrunderkundung ergeben sich vor allem in der Kombination von hydrogeologischen Methoden mit nachweisstarken chemischen Analyseverfahren. Eine breite Datenbasis ist für die Reduzierung der Unsicherheiten bei der Transportmodellierung unerlässlich.
Ziel der Fortbildungsveranstaltung ist es, einen Überblick über neuartige Methoden und Herangehensweisen sowie mögliche Lösungsansätze zu geben (ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben). Sie beinhaltet sowohl Beiträge von Universitäten und Forschungseinrichtungen als auch von Praktikern und soll nicht zuletzt dazu dienen, die Lücke zwischen Forschung und Praxis zu verkleinern.
Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Spektrum von Fachleuten aus Behörden und Ingenieurbüros, die sich für das Umwelt-Monitoring mit chemisch-analytischen, biologischen und hydrogeologischen Methoden interessieren. Die Zeit zur ausgiebigen Diskussion der Themen ist eingeplant.
Für Firmen und Behörden, die Mitglied im altlastenforum Baden-Württemberg e.V. sind, bieten wir ab sofort eine neue Vergünstigung an. Nimmt eine zweite Person derselben Behörde/Firma am Seminar teil, zahlt diese nur die Hälfte der Teilnahmegebühr.
*Dieses Seminar ist eine geeignete Fortbildungsveranstaltung gemäß § 8 der Verordnung über Sachverständige und Untersuchungsstellen für Bodenschutz und Altlasten (BodSchASUVO)
Programm
08:45 Uhr Technikcheck, einwählen der Teilnehmer
09:00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Christian Zwiener, Universität Tübingen
09:15 Uhr Unsicherheiten bei der Modellierung von Schadstofffahnen – welche Daten und Erkundungsmethoden brauchen wir?
Dr. Anneli Guthke, Universität Stuttgart & BoSS Consult, Stuttgart
10:00 Uhr Nachweis und Monitoring von in situ Bioabbau: Vergleich verschiedener Analysemethoden
Dr. Daniel Buchner, Universität Tübingen
10:45 Uhr Pause
11:15 Uhr Kombinierte Anwendung von Non-Target- und Wirkungsbezogener-Analytik zur Erkennung und
Priorisierung von Kontaminationen im Oberflächen- und Grundwasser
Dr. Wolfgang Schulz, Landeswasserversorgung, Langenau
12:00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Optische Methoden für Grundwassermessungen
Dr. Carsten Leven, Universität Tübingen
13:45 Uhr PFAS-Kontaminanten in Böden – Identifizierung von Quellen und Transformationsprodukten
Dr. Boris Bugsel, Universität Tübingen
14:30 Uhr Pause
15:00 Uhr EOF, TOP-Assay & 19F-NMR – ein erweiterter Blickwinkel auf PFAS
Dr. Frank Thomas Lange, TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser
15:45 Uhr Elutionstests zur Abschätzung des Langzeitverhaltens von PFC auf kontaminierten Flächen
Klaus Röhler, Universität Tübingen
16:30 Uhr Zusammenfassung und Abschlussdiskussion
17:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Programmänderungen vorbehalten
Wir verwenden als Online-Seminar-Tool die Software Webex und schicken rechtzeitig vor der Veranstaltung allen Teilnehmenden eine persönliche Einladung zu.