Seminar 8 / 2019

Zukunftsthemen in Boden-, Grundwasser und Altlastensanierung *

 

Seminardaten

Termin

1. Oktober 2019

Ort

Regierungspräsidium Stuttgart
Ruppmannstr. 21
70565 Stuttgart (Vaihingen)

Lehrgangsleitung

Prof. Dr. Christian Zwiener
Universität Tübingen

 

Zielgruppe

Behörden und Ingenierbüros 

 

Flyer (pdf-Datei)
Anmeldung

Motivation

 

Für die Untersuchung, Beurteilung und Bearbeitung von Umweltkontamination und Altlasten wurden in den letzten Jahren eine ganze Reihe von neuen Methoden in den Bereichen der chemischen und der biologischen Analytik sowie der hydrogeologischen Erkundung entwickelt. Dies betrifft die Anwendung von hochentwickelter Massenspektrometrie für ein umfassendes Schadstoff-Screening (Non-Target-Screening), die Identifizierung und Quantifizierung von Umweltprozessen (Isotopenanalytik) und die Nutzung von Metaboliten zum Nachweis von Abbauprozessen in der Umwelt. Zellbasierte Biotestverfahren (Bioassays) sind für eine Reihe von Endpunkten verfügbar und erweitern das analytische Messfenster. Toxizitätsrelevante Parameter ermöglichen eine Priorisierung von Proben und deren Inhaltsstoffen in wirkungsbezogenen Analytikansätzen.
Aktuell sind neue Entwicklungen im Zusammenhang mit poly- und perfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) zu sehen. Herausforderungen liegen in der großen Stoffvielfalt der PFAS mit nahezu 5000 Einzelstoffen, deren weitverbreitete Anwendung und Persistenz in allen Umweltkompartimenten. Summarische Parameter wie der TOPAssay (total oxidizable precursors) und der EOF (extrahierbares
organisch gebundenes Fluor) erweisen sich hier als aussagekräftige Parameter zur Beurteilung der Gesamtbelastung.
Neue Möglichkeiten der Untergrunderkundung ergeben sich vor allem in der Kombination von hydrogeologischen Methoden mit nachweisstarken chemischen Analyseverfahren. Eine breite Datenbasis ist für die Reduzierung der Unsicherheiten bei der Transportmodellierung unerlässlich.
Ziel der Fortbildungsveranstaltung ist es, einen Überblick über neuartige Methoden und Herangehensweisen sowie mögliche Lösungsansätze zu geben (ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu
erheben). Sie beinhaltet sowohl Beiträge von Universitäten und Forschungseinrichtungen als auch von Praktikern und soll nicht zuletzt dazu dienen, die Lücke zwischen Forschung und Praxis zu verkleinern. 
Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Spektrum von Fachleuten aus Behörden und Ingenieurbüros, die sich für das Umwelt-Monitoring mit chemisch-analytischen, biologischen und hydrogeologischen Methoden interessieren. Die Zeit zur ausgiebigen Diskussion der Themen ist eingeplant.

 

Programmänderungen vorbehalten

  

Programm

09:00    Begrüßung
Prof. Dr. Christian Zwiener, Universität Tübingen

09:15    Unsicherheiten bei der Modellierung von Schadstofffahnen – welche Daten und Erkundungsmethoden brauchen wir?
Dr. Anneli Guthke, Universität Stuttgart & BoSS Consult, Stuttgart

10:00    Komplementäre Screeningansätze mit Bioassays und chemischer Analytik
Maximilian Müller, Prof. Dr. Beate Escher und Prof. Dr. Christian Zwiener, Universität übingen

10:45    Kaffeepause

11:15    Non-Target Screening und Wirkungsbezogene Analytik -eine Kombination der Zukunft
Dr. Wolfgang Schulz, Landeswasserversorgung, Langenau

12:00    Mittagspause

13:30    Grundlagen und Interpretation isotopischer Fingerabdrücke zur Bewertung von in situ
Prozessen
Dr. Daniel Buchner, Universität Tübingen

14:15    Prinzip und Vergleich der Eignung der summarischen Parameter EOF und TOP-Assay zur Erkundung von PFAS-Kontaminationen
Dr. Frank Thomas Lange, Technologiezentrum Wasser

15:00    Kaffeepause

15:30    PFAS-Kontaminanten in Böden – Identifizierung von Quellen und Transformationsprodukten
Boris Bugsel, Prof. Dr. Christian Zwiener, Universität Tübingen

16:15     Elutionstests zur Abschätzung des Langzeitverhaltens von PFC auf kontaminierten Flächen
Prof. Dr. Peter Grathwohl, Dr. Bernd Susset, Klaus Röhler

17:00     Zusammenfassung und Abschlussd

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